#4 – Der Weg ist das Ziel: Auswahltagung und Motivationsschreiben

„Wir freuen uns, Ihnen heute mitzuteilen, dass Ihre Bewerbung es eine Runde weiter geschafft hat und wir Sie gerne näher kennenlernen würden. Herzlichen Glückwunsch!“

Das war die Mitteilung, auf die ich gewartet hatte. Und zugleich die Einladung zur Auswahltagung Mitte Oktober in Frankfurt am Main. Auch an diesen Moment kann ich mich noch genau erinnern: Ich war einfach glücklich und erleichtert, zudem bereits voller Vorfreude auf alles, was noch kommen sollte, weil ich meinem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen war.

Es findet bereits eine gewisse Vorentscheidung im Kampf um die begehrten Stipendien statt.

Pandemiebedingt fand die Auswahltagung dann zwar nur online statt, Ihren Reiz und Aufregung hatte sie jedoch nicht verloren. Aufgrund des wahlkreisbasierten Auswahlverfahrens trifft man auf andere Mitbewerber aus der gleichen Region Deutschlands und es findet bereits eine gewisse Vorentscheidung im Kampf um die begehrten Stipendien statt. Dazu wird von der Austauschorganisation eine Vorschlagsliste mit geeigneten Bewerbern erstellt, die dann den Patenabgeordneten zur Entscheidung vorgelegt werden.

Wichtig ist, sich selbst nicht überzubewerten. Man muss auch nicht der Sohn vom 3.Bürgermeister sein oder mit sonstigen politischen Connections prahlen. Mit einem gut begründetem Interesse an einem USA-Aufenthalt, etwas Hintergrundwissen über das aktuelle politische Geschehen in beiden Ländern und einer authentischen Persönlichkeitsdarstellung sollten die Chancen gar nicht so schlecht stehen.

Mit einer authentischen Persönlichkeitsdarstellung sollten die Chancen gar nicht so schlecht stehen.

Auf der Tagesordnung standen Gruppenarbeiten und ein Einzelgespräch mit integriertem Englisch- und Allgemeinwissentest. Insgesamt 7 Bewerber waren anwesend, dazu die Auswahlkommission bestehend aus einem ehemaligen Teilnehmer, einem Professor und einer Mitarbeiterin von Cultural Vistas, der zuständigen Austauschorganisation. Für die Gruppenarbeiten wurden wir nochmal in Kleingruppen aufgeteilt. Wir mussten zwei Situationen analysieren und bewerten, rückblickend kann ich mich gar nicht mehr so genau daran erinnern, weil alles so schnell ging. Das Einzelgespräch verlief ähnlich, ich wurde von allen Seiten mit Fragen zu den USA und meiner Person gelöchert.

Nach der Auswahltagung musste noch ein Motivationsschreiben für potenzielle Patenabgeordnete verfasst werden, in dem man seine Motivation darlegt und erläutert, weshalb man sich besonders für das Programm eignet. WHAT?! Ja genau, das habe ich mir auch gedacht.

WHAT?! Ja genau, das habe ich mir auch gedacht.

Danach hieß es erst einmal warten. Mal wieder. Und zwar ziemlich lang. Das ist gerade in der Bewerbungsphase typisch für das PPP: Man muss ausreichend Geduld und Ausdauer mitbringen, weil man oft wochenlang auf eine Rückmeldung bzgl. dem Stand der Bewerbung warten muss und zwischendrin keine neuen Infos erhält.

Am 27. November kam dann endlich die erlösende Nachricht:

„Sehr geehrter Herr Rudrof,

herzlichen Dank für Ihre Bewerbung für das 38. Parlamentarische Patenschafts-Programm für junge Berufstätige. Es war uns eine Freude, Sie persönlich kennenzulernen und mehr über Ihre Motivation zu erfahren.“

Nach diesem Satz habe ich schon gedacht, es sei vorbei.

„Da nur 75 Wahlkreise in der finalen Auswahl berücksichtigt werden können, mussten die Auswahlkommissionen eine strenge Vorauswahl treffen, in der es nicht alle Bewerber*innen eine Runde weiter geschafft haben.“

Oh…das klingt nicht gut…

„Umso mehr freut es uns, Ihnen heute mitteilen zu können, dass Sie die Auswahlkommission überzeugt haben.“

„Umso mehr freut es uns, Ihnen heute mitteilen zu können, dass Sie die Auswahlkommission überzeugt haben. Ihre Bewerbungsunterlagen werden in den kommenden Wochen an eine*n Patenabgeordnete*n für das 38. PPP weitergeleitet. Ihr Motivationsschreiben, Ihr Lebenslauf und die Einschätzung der Auswahlkommission werden ggf. mit anderen Mitstreiter*innen evaluiert.“

Da war ich natürlich erst einmal erleichtert. Runde 1 war also überstanden, die Austauschorganisation hatte ich überzeugt. Und ihr könnt euch sicherlich denken, was jetzt als nächstes angesagt war: Richtig! Auf die Entscheidung des Patenabgeordneten warten.

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