Woche 12

Woche 12

Moin zusammen,

Ich wollte euch mal wieder ein Update über meinen Aufenthalt hier in Utah geben.

Wir haben bereits November und ich meinen ersten Arbeitstag. Generell muss ich sagen, dass ich die Herausforderung der Jobsuche hier etwas unterschätzt habe. Dennoch bin ich rückblickend dankbar für die Dinge, die ich in den vielen Bewerbung, Prozessen und Gesprächen lernen durfte. Eine dieser Lektionen war unter anderem, dass man als Gast in einem anderen Land nicht unbedingt mit Anerkennung der vorhandenen Qualifikationen rechnen sollte. Hinzu kommt die Erfahrung, dass die Amerikaner wesentlich weniger Wert auf irgendwelche Zertifikate oder Abschlüsse legen als in Deutschland.

Jedenfalls habe ich mich sehr gefreut Mathe, Geschichte und Englisch in einer örtlichen High-School anfangen zu dürfen. Am ersten Tag habe ich die meiste Zeit meinen Kollegen über die Schulter geschaut; am Ende habe ich eine Gruppe Schüler zugeteilt bekommen, denen ich in den genannten Fächern helfen darf. Zum einen finde ich es wirklich spannend, Einblicke in ein anderes Schulsystem zu bekommen, zum anderen hilft es auch meinen Englischkenntnissen. An meinem College hatte ich die Aufgabe, eine andere Klasse zu besuchen. Hierbei geht es meiner Dozentin darum, dass wir herausfinden sollten, ob und wie gut wir in regulären Klassen mitkommen. Daher habe ich mich für den „Business Ethic Band Leadership“-Kurs entschieden, weil ich mir durchaus vorstellen kann, dieses Fach im nächsten Semester zu belegen. In diesem Kurs geht es vor allem darum, wie sich das Verständnis von Führung in den letzten 2000 Jahren verändert hat, ebenso wie den aktuellen Herausforderungen an moderne Führungskräfte. Dieser Einblick in den Unterricht hat mir so gut gefallen, dass ich mich dazu entschlossen habe, diese Klasse im nächsten Semester zu belegen.

Am Wochenende ging es gemeinsam mit anderen Internationalen Studenten zum Capitol Neef National Park. Dieser Ausflug wurde vom Internationalem Office aus organisiert, was für mich hieß, ohne Verspätung am Treffpunkt zu sein und los zu fahren. Hierbei habe ich gemerkt, dass Pünktlichkeit sehr unterschiedlich definiert werden kann. Während wir Deutschen unabhängig voneinander zwischen 10 und 15 Minuten zu früh waren, kamen einige andere Teilnehmer bis zu 15 Minuten zu spät und haben mir dann erzählt, dass sie doch pünktlich seien. Dies kann man dann wohl unter kulturellen Unterschieden zusammenfassen. Dennoch hatten wir viel Spaß, selbst die Fahrt war in meinen Augen schon ein Urerlebnis, da die Landschaft dort einfach überwältigend schön ist.

Fast so schön, dass der Park selbst wieder einigermaßen natürlich wirkt… Im Park angekommen haben wir einen kurzen halt am Besucherzentrum gemacht. Anschließend sind wir zu unserer ersten Wanderung aufgebrochen. Diese war mit der Dauer von ca. zwei Stunden noch eine der Kürzeren, die der Park zu bieten hat. Im Anschluss haben wir alle gemeinsam an einem Picknickplatz zu Mittag gegessen. Hierbei habe ich mich dazu entschieden, keine weiteren Wanderungen zu unternehmen, sondern die Umgebung um den Platz zu genießen. Auf dem Weg zurück haben wir zwei Stopps gemacht. Ein Aussichtspunkt: dieser halt hat sich definitiv gelohnt! Und der andere war in einem amerikanischen Restaurant. Hierbei muss ich anmerken, dass dies der erste wirklich gute Restaurantbesuch in Utah war. Nach gutem Essen und spannenden Unterhaltungen haben wir unseren Weg nach Hause fortgesetzt. Den Sonntag habe ich dann zum Entspannen genutzt.

In diesem Sinne bis zum Nächsten mal,

Euer Jan-Erik

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