
Woche 14&15
Moin Zusammen,
Ende November war bei mir wieder einiges los.
Natürlich war ich weiterhin im College und habe fleißig studiert.
Inhaltlich merkte man, dass das Semester langsam auf sein Ende zugeht, da es inhaltlich immer etwas Anspruchsvoller wird. Nebenbei habe ich noch meine Schichten auf der Arbeit absolviert, diese macht mir sehr viel Spaß. In dieser Hinsicht hat sich ein Alltag bei mir eingestellt, was mir ganz gut gefällt, ohne dass Langeweile aufkommt. Es gab viele Aktivitäten, mein persönliches Highlight war Thanksgiving. Da ich keine eigene Gastfamilie habe, war ich von einer Familie eingeladen worden.
Das internationale Office hat angeboten Studenten und Familien, zusammen zu bringen, damit diese gemeinsam die Tage verbringen können. Dieses Angebot habe ich genutzt und am Wochenende mit meinen Hosts (Gastgebern) geschrieben. Diese haben einen anderen Studenten und mich am Thanksgiving Tag abgeholt. Bevor es nach Manti (ein Nachbarort von Ephraim) ging, habe ich noch dabei geholfen, das Dinner vorzubereiten und da wir insgesamt 18 Personen waren, hat jeder etwas mitgebracht.
Gegen Mittag waren wir dann bei den Eltern meiner Hosts in Manti und haben dort mit der gesamten Familie gegessen. Dies war ziemlich genau so, wie ich es mir vorgestellt habe; es gab Truthahn mit vielen Beilagen. Solltet Ihr Mal die Möglichkeit haben, ein Thanksgiving mit einer amerikanischen Familie zu verbringen, würde ich Euch auf jeden Fall dazu raten. Nach dem Essen haben wir im Garten American Football gespielt. Anschließend sind wir noch spazieren gewesen, wobei ich die Gelegenheit nutzen konnte, mit einigen meiner Hosts über Unterschiede zwischen den USA und Deutschland zu diskutieren. Vor allem hat mich hierbei die Einstellung zum Thema Waffen interessiert, da die Ansichten hierzu doch unterschiedlich sind. Hierbei finde ich die Argumentationen „Wenn alle guten Menschen eine Waffe haben, dann trauen sich die Bösen nicht Verbrechen zu begehen“, gar nicht mal so verkehrt. Es wurde außerdem betont, dass diese der reinen Selbstverteidigung dienen. Denn sollte man tatsächlich mal überfallen werden, kann es in einigen Gegenden bis zu 20 Minuten dauern, bis die Polizei anrückt (zumindest auf dem Land). Wir sind zum Entschluss gekommen, dass wir uns nicht einig werden aber die Perspektive des anderen verstehen können.
Den Lacher des Tages gab es beim Kuchen essen. Ein Familienmitglied fragte mich, was ich den über Olaf denke. Und alle am Tisch waren verwirrt und haben sich gewundert, warum meine Meinung über einen Schneemann wichtig ist. Darüber hinaus waren sie gespant, wo die Unterhaltung hinführt. Es ging allerdings nicht um Olaf den Schneemann aus Frozen, sondern um unseren neuen Kanzler Olaf Scholz. Der muss noch an seiner Bekanntheit in Central Utah arbeiten.
Am sogenannten Black Friday bin ich gemeinsam mit meinen Hosts in die Berge gefahren, um einen Tannenbaum zu holen. Oder bessergesagt drei, weil jeder Teil der Familie einen haben wollte. Das hat Spaß gemacht, zumal ich verstanden habe, wozu ein Allradantrieb gut sein kann, da wir den Großteil des Weges abseits von Straßen unterwegs waren. Nachdem wir tief im Wald angekommen waren, sind wir spazieren gewesen und haben nach passablen Bäumen gesucht. Dies muss hier vorher angemeldet werden, eine Gebühr wird darüber hinaus auch erhoben. Aber das nur am Rande…
Nachdem wir unsere Bäume gefällt hatten, haben wir im Schnee gepicknickt und noch gemeinsam einige schöne Stunden im Wald verbracht.