Januar

Januar


Hallo zusammen,

das Semester ist fast vorbei, was ich zum Anlass nehmen wollte, mich mal wieder zu melden.
Da ich in diesem Semester viele schreibintensive Kurse hatte, hat mir ehrlicherweise am
Wochenende die Motivation gefehlt, euch von meinen Erlebnissen zu berichten. Das möchte
ich jetzt gerne nachholen.

Zuerst würde ich gerne anmerken, wie sehr ich den Herbst hier in Utah mag. Anders verhält
es sich mit dem Winter. Wir hatten einen ungewöhnlich langen und kalten Winter: -25°C
waren keine Seltenheit. Auch der Übergang in den Frühling war sehr interessant. Wir haten an
einigen Tagen kurze-Hosen-Wetter und an wieder anderen Winter-Klamotten-Wetter.
Bevor das neue Semester und auch meine Arbeit wieder anfing, habe ich die freie Zeit
genutzt, um einen kurzen Urlaub in St. George im Süden Utahs zu machen. Ursprünglich
wollte ich zu einem Eishockey spiel der Vegas Golden Knights. Doch bei COVID Inzidenzen
von 30.000 habe ich das Ganze auf meine nächsten USA Reise verschoben und mir die Statue
Parks der Gegend angesehen. Ganz nebenbei habe ich auch den Luxus genossen, viele
günstige Golf Kurse in unmittelbarer Nähe zu haben. Dadurch, dass es in der Wüste auch im
Winter nicht allzu kalt ist, konnte ich auf diesen bedenkenlos spielen. Eventuell eher für
Golfer interessant: ich habe auf einem der drei Kurse, auf denen ich war, dreimal
hintereinander Par gespielt. Das hat den Urlaub für mich komplettiert.

Naja, ich möchte euch nicht mit dem verwirrenden Wetter hier in Utah langweilen. Eines
meiner persönlichen Highlights im Januar war die aktive Shooter Übung in der Grundschule,
in der ich meine ehrenamtlichen Stunden leiste. Am Anfang gab es über die Funkgeräte, die
jeder Lehrer hat, eine Durchsage. Daraufhin haben mein Kollege und ich die Kids in eine
Ecke des Raumes geschickt und die Türen und Fenster abgeriegelt. Anschließend wurden die
Klassen auf Vollständigkeit überprüft und die Listen per Funk mit der Zentrale abgeglichen.
Nach ungefähr 30 Minuten war die Übung und auch die Stunde vorbei. Meine Kollegen haben
mir erklärt, dass dies Pflicht in allen Schulen des Landes ist, auch wenn nie etwas an unserer
Schule bisher vorgekommen ist. Dennoch waren wir die ersten Minuten nervös, da weder ich
noch meine Kollegin wussten, ob es sich um eine Übung handelt. Das wurde gemacht, um
dem Ernstfall möglichst nahezukommen.

Ein weiteres Highlight war meine erfolgreich abgelegte Führerscheinprüfung, sowohl
theoretisch als auch praktisch. Beide beim ersten Versuch, wobei sich die Prüferin nach der
Praktischen bei mir entschuldigte, da sie dachte, dass sie mich mit ihren Fragen über
Deutschland abgelenkt hat. Interessanterweise bin ich mit meinem Auto gefahren und mir
wurde erklärt, dass dies normal ist, seinen eigenen Wagen mit zur praktischen
Führerscheinprüfung zu bringen – auch ohne Führerschein. Das ist in meinen Augen doch ein
starker Kontrast zu Deutschland. Darüber hinaus waren einige der Theoriefragen kniffelig,
insbesondere die, in denen ich nach der Bedeutung bestimmter Gesetzte gefragt wurde.
Bis demnächst
Euer Jan-Erik

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