Ich weiß, es ist nun ein halbes Jahr her, dass die PPP-Teilnehmer des 38. PPP wieder in das Heimatland zurück gekehrt sind. Höchste Eisenbahn, dass ich diesen Blog nun Anfang 2023 noch fertig stelle.

Mein letzter Eintrag hat sich vor allem um das Abschlussseminar gedreht. meine abenteuerliche Reise mit Dr. Nathan und dass Andy und ich aufgebrochen sind auf den Roadtrip, den er mehr oder weniger selbst geplant hat und sich auch selbst dazu eingeladen hat. Meine Wunschvorstellung war, die Westküste entlang zu fahren, auf Hawaii zu fliegen, ein paar Nationalparks zu besichtigen und einfach die Zeit meines Lebens zu haben. Leider habe ich mich stark von Andy beeinflussen lassen, der mir alle Ziele, bis auf New Orleans, ausgeredet hatte. Im Nachhinein betrachtet hätte ich mein Geld besser investieren können und hätte lieber mit anderen PPPlern reisen sollen.

Auf unserem runtergekürztem Roadtrip bereisten wir in zwei Wochen verschiedene Staaten, der westlichste davon war Texas. Zuerst hielten wir nach 6 Stunden Fahrt im wunderschönen Staat Tennessee. Dort übernachteten wir in einem Motel, um am nächsten Morgen weiter Richtung Kentucky zu fahren. Kiki war vom Bett ziemlich begeistert, was sie uns gleich zeigte, indem sie im Schweinsgalopp darauf zu rannte und drauf sprang. Wir ließen den ersten Abend natürlich wie es sich für amerikanische Verhältnisse gehört mit Fast Food von Burger King nebenan ausklingen.

Kentucky

Am nächsten Morgen packen wir ganz schnell unsere Sachen um zu unserem nächsten Ziel zu fahren. Kentucky ist der Staat des großen Kentucky Derbys. Für nicht Pferdeleute: das größte Pferderennen in Amerika, bei dem jede Dame große, hässliche Hüte trägt. In Kentucky hielten wir an einem schönen Resort, das direkt am Ufer eines Sees lag. Andy verband mit diesem Resort viele glückliche Kindheitserinnerungen, weshalb dies unser erster richtiger Stopp für zwei Nächte (ich glaube es waren zwei Nächte) war. Der See war wirklich schön, das Resort roch im allgemeinen auch richtig gut, da der Grundbau aus altem, naturbelassenem Holz bestand. Unser Zimmer hatte einen Ausblick auf den See mit Balkon. Es war allgemein sehr geräumig, was wirklich schön war. Nachdem wir einigermaßen ausgepackt hatten machten wir uns fertig fürs Abendessen. Wir aßen am ersten Abend nur einen Salat, um das Fast Food vom Tag davor etwas wett zu machen. Danach gönnte ich mir natürlich noch einen echten Kentucky Whisky, denn was sonst trinkt man in Kentucky. Nach dem Essen beschlossen wir, noch im Pool etwas zu schwimmen. Zumindest war das der Plan, bis ich beschloss, in den Pool mit einem schönen Hechtsprung reinzuspringen, was meine Rippe weiter anbrechen ließ. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass ich eine angebrochene Rippe hatte. Dies wurde erst von meinem Hausarzt festgestellt, als ich wieder in Deutschland war. Mit höllischen Schmerzen bin ich dann ins Bett gegangen. Die Schmerzen waren leider auch am nächsten Tag nicht verschwunden, selbst Schmerzmittel, die mir ein Arzt vor der Abreise verschrieben hatte, halfen da nichts mehr. Um die Schmerzen zu lindern beschloss Andy mir etwas von seinen starken Schmerzmitteln zu geben bzw. mir einen magischen Gummibärchen rein zu stopfen. Mit magischen Gummibärchen kann sich jeder wohl denken, welche Zusatzstoffe in dieser Süßigkeit vorhanden waren.

Am zweiten Tag gingen wir es in Kentucky ruhig an, wir sind etwas in die Stadt gefahren, haben dort Burger gegessen, den Hafen angeschaut und sind zu Andys alten Haus gefahren. Auch wenn mich das meiste von diesem Sightseeing nicht sonderlich berührte, hatte der Besuch in Kentucky doch noch was Gutes an sich: ich habe mir zumindest ein bisschen den Traum erfüllt, in den USA ausreiten zu gehen.

Samson, das größte Pferd im Stall

Das Resort bot nämlich einen Trailritt an. Das heißt, du kannst dir für eine Stunde ein Pferd mieten und mit einem Guide durch den Wald reiten. Ich war die einzige die in diesem Nachmittag reiten wollte, weshalb ich die freie Auswahl zwischen den Pferden hatte. Ich habe mir dann natürlich das größte Pferd ausgesucht einen wunderschönen Schecken. Das Pferd hieß Samson und war eigentlich ganz brav, bis auf, das er genau wie ich lieber durch den Wald galoppieren wollte, als nur im Schritt zu gehen. Es war aber leider nur Schritt erlaubt aus versicherungstechnischen Gründen (klingt deutsch, aber die Amerikaner sind da trotzdem leider auch so). Und so bin ich in Kentucky für eine gute Stunde mit angebrochener Rippe geritten. Nachdem wir dann zum Hotel zurückgekehrt sind und noch entspannt haben, sind wir am nächsten Tag dann nach dem Frühstück abgereist.

Tennessee und Alabama

Unser nächstes Ziel stand schon fest: wir fuhren zurück nach Tennessee, genauer gesagt, nach Nashville. Durch Nashville sind wir leider nur durchgefahren, obwohl ich richtig gerne durch die Straßen gewandert wäre. Laut Andy war das jedoch zu gefährlich. So habe ich also Nashville durch die Fensterscheibe bewundert, wie ein kleines Kind.

Das Batman Gebäude in Nashville

Da es nicht geplant war, hier zu übernachten, sind wir weiter gefahren. Wir übernachteten nämlich in Alabama. Andy hat es sich dafür dass NASA Space Camp ausgesucht, wo man viele Raketen von außen bewundern konnte. Da wir leider zu spät angekommen sind, weil wir ja wegen mir diesen Umweg nach Nashville gemacht haben, hatten wir leider keine Zeit mehr eine Führung zu buchen. Andy macht natürlich voll und ganz mich dafür verantwortlich und war auch etwas angesäuert deswegen. Wir haben also unser Zelt auf der Ladefläche des Tacoma aufgebaut, denn es gab ja für diese Nacht nur einen Campingplatz und kein Hotel, und haben uns dann Abendessen gekocht. Ich muss gestehen, ich mag Camping grundsätzlich schon, nur nicht, wenn man mich dazu zwingen möchte, anstatt der normalen Toilette einen Eimer mit Katzenstreu zu benutzen. Meine Rippe tat leider immer noch sehr weh, weshalb ich alleine auf der Ladefläche in unserem Pop-up-Zelt schlafen durfte, und Andy im Wagen selbst nächtigte.

Auf der Ladefläche war das meien Sicht auf die Sterne

Wie die Mehrheit der Amerikaner ist Andy ebenfalls etwas paranoid, er meinte am nächsten Morgen, neben uns habe eine chinesische Spionin gecampt. Da er ja Mandarin versteht (er hat mal in China gelebt), meinte er, er hatte verstanden was Sie sich an Ihrem Laptop angeschaut hat und es waren vertrauliche Regierungsinformationen über Raketen und sonstige militärische Strategien. Ich glaube die natürlich kein Wort, habe aber trotzdem gesagt ja ja passt schon, weil ich einer weiteren Diskussion zu seinem paranoiden Verhalten einfach entgehen wollte. Wir haben dann unsere Sachen wieder eingepackt, und sind weitergefahren.

Mississippi und Lousiana

Es ging weiter nach Mississippi. Auf Mississippi hatte ich mich eigentlich riesig gefreut, aber irgendwie war mir dieser Roadtrip einfach etwas zu langweilig. Bis wir auf eine ewig lange Brücke über das Meer fuhren. Mein einziges Highlight, das ich mir selbst aussuchen durfte und „Andy-approved“ war, war jetzt gerade vor mir. New Orleans war die einzige Stadt, auf die sich Andy eingelassen hatte, nur mal wieder unter der Bedingung, dass ich die ganze Zeit bei ihm blieb und er die volle Kontrolle über den Abend hatte. New Orleans war laut ihm auch sehr gefährlich (mal wieder), weshalb es mich überrascht hat, dass er sich überhaupt drauf eingelassen hatte. Leider blieben wir nur eine Nacht. Auf dem Weg dahin gerieten wir in einen wahnsinnigen Sturm. Mit sehr vielen Blitzen und sehr viel Starkregen. Kurz vor New Orleans klarte es dann auf und als wir durch die Stadt fuhren, bemerkte ich, dass in dieser Stadt sehr viele Palmen wuchsen. Das versetzte mich gleich in Aufregung, denn Palmen bedeuteten normalerweise, dass man an der Küste ist. Je weiter wir ins Stadtinnere reinfuhren, desto aufgeregte wurde ich. Wir fuhren über eine große Brücke, und was ich zuerst sah, war das riesiges Spielcasino, genannt The Dome, gebaut, im während des spielens Raum und Zeit zu vergessen.

Wir bleiben in einem heruntergekommenen mexikanischen Motel, was mich aber nicht weiter störte, denn wenigstens war es wieder ein normales Bett und ich wollte ja sowieso die Stadt anschauen.

French Quarters

Also ging es direkt zum Abendessen in die Stadt. Kaum war das Auto sicher abgestellt sind wir endlich Richtung French Quarters gegangen. Es war sehr viel los, aber ich fand das alles ziemlich aufregend, vor allem, weil in New Orleans ja auch Navy CIS New Orleans gedreht worden ist. Ich bin natürlich auch zum Eingang des Hauptquartiers gegangen, nur um festzustellen, dass es eigentlich ein Eingang zu einem Parkplatz ist. Um so viel Touristenattraktionen wie möglich mitzunehmen, habe ich dann natürlich auch einen Hurricane getrunken. New Orleans war eine beeindruckende Stadt, geprägt von Geschichte und auch ein bisschen Magie. Am meisten hat mich ein Voodoo Laden fasziniert. Ich habe mir nämlich als Souvenir eine Voodoo-Puppe gekauft. Diese Puppe sollte für Reichtum und Wohlstand gelten, ich habe sie auch tatsächlich unbeschadet mit nach Hause genommen und sie unterwegs auf den Namen Margret getauft. Margret hat mir bis jetzt sehr gute Dienste geleistet, sie hat mir jedoch noch nicht die sechs richtigen Zahlen im Lotto verraten.

Margret, mene Voodoo-Puppe

Aber vielleicht ändert sich das noch. Egal, zurück zu New Orleans. Nach einer fettigen Pizza wollte Andy dann schon wieder nach Hause gehen. Wir sind vorher noch ein bisschen am Hafen entlang spaziert und haben einen typischen Mississippi Dampfschiff zugeschaut, aber dann wollte er unbedingt wieder zurück ins Hotel und schlafen. Auf dem Rückweg zum Auto kamen wir dann noch an einer typischen New Orleans Jazzbar in der Burbon Street vorbei. Diese Musik und die Atmosphäre sind schon einzigartig, das muss man wirklich mal gesehen haben, deswegen: wenn ihr die Gelegenheit nach New Orleans zu fahren, dann macht es.

Texas

Naja, nach einem viel zu kurzem Abend hieß es dann wieder: Sachen packen! Der nächste Stopp nach New Orleans war der Bundesstaat Texas, wo wir in Galveston Beach hielten. Der Weg dahin führte durch Alabama über viel sumpfiges Gebiet, wo man tatsächlich von den Autobrücken aus einge Alligatoren sehen konnte, die auf den Sandbänken chillten. Wir sind nach der texanischen Grenze einmal schräg an Houston vorbei gefahren, leider nicht durch, um dann direkt auf die Küste und dem Golf von Mexiko zu. Auf dem Weg nach Galveston fährt man einmal komplett durch das nirgendwo. Man kann links und rechts bis zum Horizont sehen und dabei nichts sehen. Um nach Galveston zu kommen, mussten wir dann auch die Autofähre benutzen. Das war das erste Mal, dass ich mit einem Auto auf eine Fähre gefahren bin. Kiki war das ganze nicht so geheuer und sie war dann so ängstlich, dass Andy sie auf den Arm hob (zur Erinnerung, Kiki ist ein Deustcher Schäferhund) damit sie über die Reling schauen konnte, wo es denn hin ging. In Galveston angekommen, war es später Nachmittag. Als wir das Zimmer bezogen, wollten wir uns eigentlich fertig machen, um den Nachmittag am Strand zu verbringen. Stattdessen fingen Andy und ich an zu streiten, und das ungefähr drei Stunden lang. Der Grund? Ich freute mich auf Zuhause und ich hatte immernoch Schmerzen, die einfach nicht aufhörten. Nach einer gefühlt endlosen Diskussion war es draußen dann dunkel, ich hatte keine Kraft mehr und wir beließen es dabei. Trotz der Dunkelheit gingen wir dann noch zum Stand, der Fußmarsch zwei Minuten vom Zimmer entfernt war.

Das erste Mal, dass ich bei Dunkelheit am Strand war

Für Kiki war das das erste Mal, dass sie das Meer gesehen hat. Wie befürchet fand sie das Meer richtig toll und tollte in der Dunkelheit im warmen Wasser herum. Da meine Schmezen nicht wirklich nachließen, „gönnte“ ich mir nochmal einen magischen Gummibärchen. Andy beschloss, über Nacht unsere Wäsche zu waschen, weshalb Kiki und ich im Zimmer dann nach einer Weile schlafen gingen.

Am nächsten Morgen erzählte mir Andy die wildeste Geschichte. Als er auf die Wäsche wartete, wurde der Waschsalon von zwei bewaffneten Personen überfallen. Andy war ebenfalls immer bewaffnet unterwegs, das konnte ich ihm nie ausreden. Also hatte er natürlich auch beim Wäsche waschen seine Walther dabei. Er meinte dann, die Kerle sahen ihn und haben sofort die Flucht ergriffen, ohne dass er die Waffe überhaupt zückte. Die Dame im Waschsalon meinte dann nur noch, sie kann das garnicht verstehen, sie wird von diesen Kerlen gefühlt einmal die Woche ausgeraubt. Ich hörte mir das ganze an und war wieder einmal verunsichert, ob er diese ganze Geschichte nur erfand, oder ob sie tatsächlich stattgefunden hatte. Im schlimmsten Fall wäre ich am nächsten Morgen aufgewacht und hätte keinen Andy im Hotelzimmer vorgefunden. Zum Glück ist schlimmeres nicht vorgefallen und wir reisten am späten Vormittag wieder ab. Unser nächstes Ziel? Florida!

Vielleicht ist Kiki in ihrem Herzen auch Italienerin

Florida

Nach Galveston war die Stimmung zwischen uns weiterhin leicht angespannt. Wir fuhren für unseren nächsten Stop fast nur direkt am Golf entlang. Langsam änderte sich die Landschaft und ich sah imme rmehr Häuser auf Stelzen. Die Häuser erinnerten mich stark an die in Sims oder an Barbie, so schön bunt und doch irgendwie luxoriös.

Eins als Wochenendhaus wäre cool

Florida war wirklich schön, ich hätte mir sogar vorstellen können, so ein Haus auf Stelzen mal zu kaufen, dann dachte ich aber wieder an die Hurricanes und wie einfach diese Papphäuser kaputt gehen, sobald mal ein Sturm tobt. Wir hielten in Pensacola, um zu Navarre Beach zu gehen. Ein wunderschöner weißer Sandstrand mit türkisem Wasser.

Wir fuhren direkt zum Stand, nachdem wir uns im Hotel niedergelassen hatten. Es war sehr bewölkt und windig, aber es klärte später noch auf und es kam sogar ein Regenbogen zum vorschein. Der Strand war Andy sehr wichtig, weil er mit jedem seiner Hunde bereits hier gewesen war. Ich genoss die schöne Aussicht, es war fast wie im ein Stück Paradies.

Als es aufklarte, zeigte sich ein Regenbogen

Nach dem kurzen Strandbesuch gingen wir schlafen, um am nächsten Morgen noch Key Lime Pie und Alligator zu essen. Ja, richtig gelesen, ich habe frittierten Alligator gegessen zum Lunch. Ich muss gestehen, Alligator schmeckt wie Hühnchen, nur um einiges frischer. Werde das definitiv wieder essen, sollte ich mal wieder nach Florida fliegen.

Georgia / Virginia

Als fast letzten Stop unserer Reise ging es nach Georgia. Und das eigentlich nur aus einem Grund: Ich wollte die Stadt sehen, in der The Vampire Diaries gedreht wurde. Im Film heißt die Stadt Mystic Falls, im echten Leben fährt man dafür nach Covington. Und wie es der Zufall so will, war auch noch im Mystic Grill, dem Hauptrestaurant in TVD, ein Platz zum Abendessen frei. Nachdem ich natürlich Damons Whiskey probiert hatte, gingen wir dann noch durch Covington, um die ganzen Häuser der Hauptcharaktere anzusehen. Ich bin bis heute noch nicht komplett mit der Serie durch, weshalb das kleine Museum mit den ausgestellten Kleidungsstücken unter dem Mystic Grill mir einige Szenen vorweggenommen hat. Leider war auch keine Zeit mehr für eine Tour durch Covington, was ich sehr bedauere.

Das Rathaus und der Mystic Grill

Am nächsten Morgen ging es zum letzten Stop unserer Reise. Wir fuhren nach Savannah, also wieder raus aus Virigina und rein nach Georgia. Was ich an Savannah besonders cool fand, waren die Bäume mit den ranken, die ein bisschen an gruselige Friedhofsbäume erinnern. In Savannah fuhren wir nochmals an den Strand, genauer gesagt nach Tybee Island, damit ich auch hier ein bisschen Sand als Souvenir klauen konnte. Ich hatte von jedem Strand eine kleine Plastikflasche Sand mitgenommen. Auf Tybee Island habe ich das erste Mal in meinem Leben frei lebende Pelikane gesehen. Ich muss gestehen, diese Vögel sehen schon komisch aus mit ihrem riesen Schnabel wenn sie fliegen.

In New Orleans hatten wir es leider nicht geschafft, mit einem der coolen Dampfschiffe zu fahren.Das holten wir in Savannah nochmal nach. So buchten wir eine Sonnenuntergangsfahrt auf der Mississippi Queen, einem klassischen rot-weißen Dampfschiff mit einem riesigen Wasserrad am Heck. Auf dem Deck fuhren wir einmal den Fluss rauf und runter. Dabei hatten wir glück und erspähten wilde Delfine, die in diesem Teil vom Hafen lebten. Eigentlich würden dort auch Manatees leben, diese haben wir leider nicht gesehen. Auf dem Plan stand dann noch, die berühmte Bank von Forest Gump zu suchen, aber es war dann schon sehr dunkel und wir sind zurück ins Hotel.

Die Georgia Queen

Zurück nach North Carolina

Der nächste Morgen war geprägt von Frust meinerseits. Ich wollte noch nicht wieder zurück nach North Carolina. Denn nun stand die wohl langweiligste Woche bevor: Mein ganzes Hab und Gut einpacken und dann nach Washington D.C. abreisen. Klingt langweilig? Das war es auch, bis auf den vor-vorletzen Tag. Denn Andy musste wieder arbeiten, das hieß, ich saß in der Wohnung rum und versuchte wie immer, Ordnung in das Chaos zu bekommen. Zwischendurch habe ich die Storys meiner PPP Kumpanen auf Instagram und Watsapp verfolgt und freute mich für jeden Bison in Yellowstone und jeden Regenbogen auf Hawaii. Natürlich war ich auch frustriert, denn mit meinem Budget hätte ich eine so viel bessere Rundreise machen können. Ich hatte mich ursprünglich mit Andy als Reisebegleitung abgefunden, da er mir eigentlich versprach, von unterwegs aus zu arbeiten, weshalb ich ja auch auf die Versicherung von seinem Auto eingetragen war. Der Trip hatte für zwei Leute zusammen ca. $3000 gekostet.

Hier in Silber die komplette Route

Es war dann der 4. Juli, in Amerika wohl der höchste Feiertag. Es war Independence Day, der amerikanische Unabhängigkeitstag. Wir fuhren zu Andys Eltern, die momentan drei Pflegekinder bei sich hatten. Ich mochte Andys Eltern sehr, auch die Kinder waren sehr lieb und ich hatte die Familie schon gern. Als Überraschung brachte ich ihnen Mensch ärgere dich nicht mit. Was in Deutschland wohl als der Klassiker unter den Spielen gilt, war in Amerika nicht bekannt. Wie erhofft, waren die Kinder begeistert und Andys Mutter war froh, dass der Kleine nicht den ganzen Tag Minecraft spielen wollte, sondern lieber draußen sitzen wollte und dieses Spiel spielen wollte. Wir grillten und zündeten dan bei Dämmerung noch ein paar Feuerwerke an. Andys Eltern merkten natürlich, dass etwas nicht stimmte und versprachen, ich könne jederzeit mit ihnen schreiben, sollte ich Handling-Probleme mit Andy haben, sie würden ihn dann schon zurecht weisen. Sie wünschten mir einen guten Heimflug und die Kinder verkneiften sich ein paar Tränen als ich mich verabschiedete.

Zwei Tage vor meinem Abflug war es dann soweit, Andy und ich bekamen uns wieder in die Haare. Der Grund: Ich freute mich auf den Rückflug, die anderen PPPler wieder zu sehen und auf meine Familie. Dies passte ihm natürlich wieder nicht, denn er habe ja nichts von mir wen ich dann weg sei, deshalb dürfte ich mich auch nicht freuen. Und dieses mal eskalierte der Streit so schlimm, dass ich die Reißleine zog und Schluss machte. Ich hatte mich noch nie auf so einem Level mit einer Person gestritten und erlebte Verhaltensweisen von mir, die mir immernoch Gänsehaut bereiten, wen ich nur daran zurückdenke. Ich sah ihm dann dabei zu wie er alle Bilder von uns abnahm und ich musste ihm dann erklären, dass es nur meine Schuld war, dass die Beziehung mit uns nun vorbei war und es nicht seine Schuld. In dem Moment war mir alles egal, wenn ihm das half, dann sollte er das glauben. Wahrscheinlich hätte ich ihm alles erzählt, was er hören wollte, ichhatte einfach genug von der ganzen Seelischen belastung und dass er mit system mich immer mehr zerstörte. Ich übernachtete noch bei ihm und am nächsten Tag fuhr er mich dann nach Washington D.C.. Unterwegs aßen wir noch bei einem deutschen Restaurant in Virgina, das aber nicht wirklich gut war, aber mir einen ersten Geschmack auf die Heimat gab. Angekommen checkte ich ein im Hilton Hotel. 4 Sterne für den Abschluss wollte ich mir nach einer Woche rumsitzen und einem nicht befriedigenden Roadtrip dann gönnen. Als er das Hotel verließ, wurde mir erst bewusst, dass ich ihn im Idealfall nie wieder sehen musste. Der Abschied von Kiki viel mir jedoch sehr schwer. Sie hatte nicht verdient, bei so einem Narzisten zu bleiben. Im ersten Moment beunruhigte mich die komplette Sitation, aber nach einer heißen Dusche hatte ich mich wieder einigermaßen gefangen und ging dann schlafen.

Es geht nach Hause

Ich bin noch nie mit so viel Gepäck gereist

Am nächsten Morgen, als ich vom Buffet wieder in mein Zimmer torkeln wollte, bemerkte ich ein paar Leute, die mir verdächtig bekannt vor kamen. Tatsächlich hatten sich ein paar PPPler ebenfalls im Hilton in Washington D.C. einquartiert. Das freute mich natürlich, und so genoss ich es, wieder mit gleichgesinnten zusammen zu sitzen. Ich wartete dann noch auf Thomas, der mein Hotelzimmer vor dem Check-Out noch als Duschstation benutzte. Als er ankam, schleuste ich ihn in mein Zimmer und wartete, bis wir alles zusammen gepackt hatten. Auf dem Kofferwagen waren nun noch zwei Taschen mehr. Wir fuhren dann gemeinsam mit dem Shuttle zum Flughafen, wo wir auch schon eine gane horde der anderen PPPler vorfanden. Für mein Übergepäck (ich hatte drei Koffer und zwei Handgepäckstücke) musste ich grob $ 250 zahlen, was weitaus günstiger war als vorher etwas nach Hause zu schicken. Ich textete spontan noch Dr. Nathan, meiner Reisebegleitung vom letzen Blogbeitrag, dass heute mein letzter Tag in den USA ist und wir am Flughafen uns noch die Zeit vertreiben, bis der Flieger abhebt. Nach kurzer Zeit schrieb er zurück und lud mich und Thomas spontan zum Lunch ein. Er holte uns dann natürlich in seinem weißen Tesla direkt am Terminal ab. Nach dem Lunch fuhren wir noch zu seinem Haus und streichelten seine zwei Samojeden, Maya und Toby.Sein Haus lag in einem ruhigen Gebiet in Washington D.C., war sehr geräumig und ein bisschen luxoriös. Wir unterhielten uns noch draußen bei strahlendem Sonnenschein viel über unser Jahr, was wir daraus mitgenommen haben und philosophierten über Amerikas politische Zukunft. Seine Söhne tauchten dann auch auf und sagten kurz Hallo, hielten sich aber nicht weiter mit uns auf.

Den Wuffis war es bei den Temperaturen deutlich zu warm

Als es dann Zeit wurde, fuhr uns Dr. Nathan zum Terminal zurück. Er wünschte uns viel Erfolg für die Zukunft und wir würden in Kontakt bleiben. So liefen Thomas und ich dann auf zu unserem Gate, das gefühlt am anderen Ende des Flughafen lag. Wir beschlossen, uns vor dem Abflug noch in die Bar am Gate zu setzen, um noch einmal die Speisekarte auf Herz und Nieren zu überprüfen.

Und somit stiegen wir als es Zeit war leicht angetüdelt in das Flugzeug, machten es uns bequem und flogen zurück nach Deutschland. In diesen Momenten ging mir einiges durch den Kopf. Ich freute mich natürlich auf Zuhause, auf meine Familie und meine Freunde. Ob sich wohl viel verändert hatte? Kann es das wirklich schon gewesen sein? Was passiert von nun an?

Ja, bei Ankunft wurde ich von meiner Familie empfangen und ich freute mich riesig. Ich bekam direkt ein Radler und eine Leberkassemmel in die Hand gedrückt, was mich gleich doppelt freute. Es war jedoch ein komisches Gefühl, sie nach einem Jahr wieder zu sehen. Es fühlte sich etwas wie eine Simulation an, als wäre es nur ein Traum wieder in Deutschland zu sein. Am Abend kam dann noch die restliche Familie vorbei und es gab gleich eine kleine Grillparty. Das war alles mit der Zeitverschiebung auch etwas viel, aber handelbar.

Schlusswort

Nach drei Woche hatte ich dann auch wieder angefangen zu arbeiten. Aber um sich wieder einzuleben, braucht man definitiv länger. Nach einem halben Jahr nun geht es schon wieder gut, aber die komplette Zeit in den USA hat mich und meinen Blick auf das Geschehen in der Welt nachhaltig verändert. Ich bin froh und unendlich Dankbar, dass ich Teil dieses Programms sein durfte und dass ich meinen Teil zum deutsch-amerikanischen Verständnis beitragen durfte. Ich habe in diesem Blog einige Sachen weglassen müssen und wollen, bin jedoch so wahrheitsgetreu wie nur möglich geblieben. Dies sollte begleitend für mich sein, aber auch für Leute, die ins nächste PPP aufbrechen und für Freunde und Familie, um auch nachlesen zu können, was gerade am anderen Ende des großen Teichs passiert.

Vielen Dank fürs Lesen, mitfiebern und dabei bleiben.

Eure Lea.

No responses yet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert