Aaaannd it’s a wrap. Das 38. PPP ist offiziell vorbei. Krass, wenn ich zurückdenke, dass ich diesen Blog vor einem Jahr angefangen habe zu schreiben und es in einer Woche zurück nach Hause geht. Nichts desto trotz möchte ich in meinen letzten beiden Blogeinträgen vom Abschlussseminar in Washington D.C. berichten und von den letzten Tagen in den USA.

Abschlussseminar 17. – 19. Juni

Auf das Abschlussseminar habe ich mich seit Wochen gefreut. Endlich mal eine gute Gelegenheit, sich in Person mit den anderen Menschis vom Programm auszutauschen. Beinahe jedoch hätte ich es erst am nächsten Tag zum Seminar geschafft. Denn, wie es natürlich kommen muss, ist mein Flug nach 3 Stunden Verspätung gecancelt worden. Der Grund hierfür war, dass am Vorabend ein einzelner kleiner Schalter im Flugzeug über Nacht vergessen wurde umzulegen, und somit ist über Nacht die Batterie leergelaufen. Man denkt eigentlich, dass das mit dem wieder aufladen von einer Batterie gar kein großes Thema ist, bei einem Flugzeug muss dafür jedoch extra ein Techniker kommen und das gesamte System neu abnehmen – aus Sicherheitsgründen. Dieser besagte Techniker hat dann verschlafen oder den Termin vergessen, weshalb das Flugzeug am Boden blieb. Die Info habe ich übrigens mit angehört, als einer meiner Mitpassagiere den Piloten befragt hat, der aufgrund der Hitze vor dem Gate wartete. American Airlines konnte mir wegen der Verspätung bzw. des Ausfalls nicht einmal ein Hotel zur Übernachtung zur Verfügung stellen oder mich auf einen anderen Flug umbuchen, denn in ganz Charleston war alles ausgebucht und dies war der einzige Flug am Tag der nach Washington D.C. flog. Es ist glaube ich ziemlich nachvollziehbar, dass ich sehr sauer war, denn am Flughafen auf einer Bank zu übernachten war für mich keine Option.

Maryland Scenic View

Auf Roadtrip mit Dr. Nathan

Also bin ich angepisst zu den Mietwagen gestiefelt, nur um da zu hören, es sind aktuell noch keine verfügbar, vielleicht aber in ein paar Stunden. Völlig frustriert habe ich mich dann auf eine Bank neben einem älteren Herrn (der gleiche der den Piloten befragt hat) gesetzt. Dieser wurde dann zum Schalter gerufen, er könne in einem Toyota Tacoma nach D.C. fahren und das Auto von da aus einfach wieder am Flughafen abgeben. Der Herr bot mir dann an, eine Fahrgemeinschaft zu gründen, da wir beide ja das gleiche Ziel hatten. Ich hatte mich vorher beim warten schon etwas mit ihm ausgetauscht, er ist ein Arzt der in D.C. praktiziert und wegen einem Vortrag in Charleston war. Also habe ich einfach auf mein Bauchgefühl vertraut und bin mit ihm dann zur Garage gegangen. Viele Gründe würden dagegensprechen, mit einem Fremden 6 Stunden auf einen Roadtrip zu gehen, aber ich wollte eben nicht wie ein Junkie auf der Bank übernachten, weshalb ich es einfach gewagt habe.

Nach einer guten Stunde haben Dr. Steve Nathan und ich uns relativ gut angefreundet und wir haben uns über alles Mögliche unterhalten. Warum er Arzt geworden ist, wie er dort hingekommen ist, aber auch, was mich dazu bewegt hat, an dem Programm teilnehmen zu wollen und was ich aus meiner Zukunft machen möchte. Ich habe von ihm so einige spannende Einblicke bekommen, er forscht und publiziert regemäßig im Bereich der Lungenmedizin. Während den 6 Stunden Fahrt hat er mir dann sogar einen Kaffee und ein Sandwich gekauft, geht auf die Firma sagte er. Ich habe diese Unterhaltung mit ihm sehr genossen. Als wir dann am Flughafen das Auto zurückgebracht haben, hat er mich dann noch bis vor das Hotel gefahren – mit seinem Privatauto, einem weißen Tesla Model S. Wir tauschten Nummern aus und sind seitdem hin und wieder in Kontakt. Und genau so etwas ist etwas, was das PPP so besonders macht. Man trifft erstaunliche Leute in diesem Jahr auf den schrägsten Wegen. Noch einmal werde ich mein Glück jedoch nicht auf die Probe stellen und einfach bei jemanden 6 Stunden mitfahren.

Ankunft und Tag 2

Es wird gemerkelt und gescholzt

Es wird gemerkelt und gescholzt

Das Hotel war wirklich schön. In der Nähe vom Pentagon, das amerikanische Gebäude für das Verteidigungsministerium, in Crystal City haben wir über das Wochenende residiert. Nach meiner abenteuerlichen Ankunft habe ich mich gefreut, mir das Zimmer mit Jennifer zu teilen. Wir PPPler hatten dann einen gemeinsamen schönen Abend, bei dem der Abschluss des Programms feierlich bekannt gegeben wurde und ich eine Urkunde vom State Department bekommen habe, da ich über 100 Stunden Community Service geleistet habe. Es wurden noch ein paar organisatorische Dinge geklärt und dann wurde das Abendessen serviert. Danach haben wir die Nacht noch feierlich in einer nahegelegenen Bar ausklingen lassen. Oder vielleicht auch Bar und McDonalds.

Ein DaVinci

Mein zweites DaVinci Kunstwerk das ich sehen durfte

Tag zwei war gefüllt mit Kultur. Erster Stopp war am Jefferson Memorial, dann ging es rüber zum Lincoln Memorial und zum Martin Luther King Jr. Memorial. Eine kurze Verschnaufpause hatten wir dann in der National Museum of Art. Dort hatten wir dann zwei Stunden Zeit uns die Werke anzusehen (ich wünschte, es wäre mehr Zeit gewesen). Danach ging es noch zum Capitol Hill. Wir liefen einmal darum herum (inklusive Gruppenfotos) und dann hieß es schon wieder weiter zur nächsten Station – The White House. Nachdem wir dachten, wir winken Joe Biden mal zu, ging es zurück zum Hotel. Fun Fact: Joe Biden war and iesem Tag garnicht zuhause, sondern unterwegs und ist an diesem Tag vom Fahrrad gefallen.

Hi Joe

Lea vor dem White House

Den Abend konnten wir frei gestalten, weshalb ich mit Thomas, Josef und Moddar erst in die Shopping Mall gelaufen bin. Dort hat Moddar dann seine Spartricks ausgepackt und wir hatten ein wahnsinnig günstiges Abendessen bei Panera Bread. Hier habe ich auch wieder gemerkt, wie toll es ist, sich mit den anderen Programmteilnehmern über ihr Jahr zu unterhalten und zu hören, was gut oder eben nicht so gut lief.

Thomas und ich sind dann noch in die Arcade gegangen. Nach ca. 80 Dollar haben wir dann im Jurassic Park Spiel einen neuen Highscore aufgestellt und kaum Punkte für Preise gesammelt, aber es hat Spaß gemacht. An der Hotelbar hatten Thomas und ich dann noch ein interessantes Gespräch mit der Barkeeperin. Sie erzählte uns von ihren berühmten Martinis, die angeblich sogar in einem Magazin geehrt wurden und weswegen sie extra von New York in dieses Hotel eingeflogen wurde. Ich habe beide probieren dürfen, einen Schoko-Martini und einen, der nach saurem Apfel geschmeckt hat. Beide waren wirklich unbeschreiblich gut.

Letzter Tag

Der Sonntag wurde für letzte Seminaraktivitäten genutzt. So konnten wir Cultural Vistas Feedback geben und Wünsche äußern. Und dann hieß es auf Wiedersehen sagen zu Max und Daniel von Cultural Vistas und auch zu einigen der Programteilnehmenden, die am selben Abend noch nach Hause flogen. Ich jedoch hatte ja noch andere Pläne, nämlich der Roadtrip, den Andy und ich zusammen geplant hatten. Deswegen ging es für mich jedoch trotzdem zum Flughafen, denn der Flug zurück nach Charleston hob punktgemäß ab. Bis zum Flug hatte ich jedoch noch etwas Zeit, weshalb die Jungs und ich losgestiefelt sind zum Pentagon.

Pentagon

Ich weiß nicht, ob ich das je in einem meiner Blogs schon einmal erwähnt habe, aber das Pentagon und ich haben eine besondere Beziehung. Jedes Mal, wenn ich mit dem Auto in nach Washington D.C. gefahren bin, bin ich nach einiger Zeit immer wieder vor dem Pentagon rausgekommen. Das hatte hauptsächlich den Grund, dass die Amerikaner in D.C. alle nicht Autofahren können und mich regelmäßig aus der Spur gedrängt haben. Es ist wie verhext, insgesamt glaube ich, dass ich bestimmt sechs Mal in meinem Jahr hier vor dem Pentagon gelandet bin. Deswegen wollte ich diesen Fluch nun brechen und bin mit den Jungs direkt bis zur Tür gelaufen, wo in zehn Minuten Abstände Leute vom Militär in Uniform oder Männer mittleren Alters in Shorts an uns vorbei sind. Nach 30 Minuten dort stehen sind wir dann wieder zurück, überhaupt nicht verdächtig, nein.

Am späten Nachmittag haben dann Thomas und ich den Flughafen aufgesucht und ich habe seinem Flieger nach Seattle hinterher gewunken. Meiner ging erst drei Stunden später, und da ich mein Auto für satte 5000 $ verkaufen konnte (Einkaufspreis von 3850$), hatte ich mir auf diesen einstündigen Flug dann das First-Class Upgrade gegönnt.

In Charleston nachts um 10 wurde ich von Andy und Kiki empfangen und nach einer Übernachtung im Motel machten wir einen kurzen Stopp am Haus in North Carolina, um das Gepäck umzupacken und dann ging es auf zu neuen Abenteuern. Die „neuen Abenteuer“ werde ich somit in meinem letzten Blogeintrag veröffentlichen. Bis dahin! 😊

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