Wahrscheinlich bin ich nicht die Einzige, die die USA auch mit fantastischen Filmproduktionen und herausragenden Musikern verbindet. Da ich leider überhaupt nicht in der Nähe von Hollywood platziert wurde und auch eher nicht alleine Richtung Kalifornien reisen wollte, habe ich ein paar Konzerte hier „in der Gegend“ besucht. Mit in der Gegend meint man in den USA alles im Umkreis von ca. 4 Stunden Autofahrt (alles ein bisschen größer hier 😉 ). Außerdem habe ich durch Zufall von der GalaxyCon in Richmond erfahren in einem Instagram Werbepost. Nachdem ich dann gesehen habe, dass die Tickets nicht unbezahlbar sind und William Shatner und Brent Spiner (Captain Kirk und Data in Star Trek Serien) ein Q&A dort haben, habe ich beschlossen, an der Convention teilzunehmen. Aber zurück zu den Konzerten.

Als ich noch bei Concord eingeschrieben war, hat eine meiner Bekannten dort an einem Papa Roach Konzert teilgenommen. Ich meinte dann zu ihr, dass sie mir doch nächstes Mal Bescheid sagen soll, wenn wieder ein Konzert in der Nähe ist, weil ich auch gerne ein paar meiner Lieblingsbands hier in den USA sehen möchte, wenn ich schon Rock im Park und Avril Lavigne daheim verpasse. In ihrer amerikanischen Art meinte sie dann, dass sie mir auf jeden Fall Bescheid sagt und sie voll gerne mit mir auf ein Konzert gehen möchte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich etwas vergessen, dass Amerikaner sehr harmonieorientiert sind und oft Versprechen oder Pläne machen, die sie dann aber nicht einhalten oder schlichtweg „vergessen“ (ist nicht das einzige Mal, dass das passiert ist).

Ein paar Wochen später habe ich dann auf Snapchat gesehen, dass sie wieder auf einem Konzert ist, auch von einer Band die ich gerne mal live gesehen hätte. Da war ich dann ehrlich gesagt schon etwas sauer, habe mich dann aber hingesetzt und selbst recherchiert wer denn demnächst auf Tour ist. Songkick war da relativ gut, ich konnte meinen Account mit meinem Spotify Account verbinden und so wurden mir nur die Artists angezeigt, die ich auch wirklich höre. So stellte sich heraus, dass Skillet und Black Veil Brides in der Nähe spielen. Skillet an der Liberty University in Lynchburg und Black Veil Brides zusammen mit In This Moment in Richmond. Die Liberty University ist 2 Stunden von Princeton entfernt, nach Richmond sind es „nur“ 4 Stunden mit dem Auto. Also habe ich mein Ticket gebucht, dann aber gesehen, dass es für das Black Veil Brides Konzert eine Möglichkeit zum VIP Meet&Greet Upgrade gibt. „Du gönnst dir ja sonst nichts“ dachte ich mir (was eine Lüge) und schwupp – Upgrade gekauft.

Skillet in Lynchburg an der Liberty University, Virginia- 29. Oktober 2021

Für das Skillet Konzert habe ich mich nicht wirklich aufgebrezelt, ich hatte allerdings meine Haare bereits Orange gefärbt für Halloween (Black Widow). Als ich an der Liberty University ankam, bin ich erst mal etwas herumgeirrt auf Parkplatzsuche. Nach etwas suchen habe ich auf dem Campus ein Parkhaus gefunden, das sogar kostenlos war. Nun aber auf dem riesigen Campus zur Konzerthalle zu finden war etwas schwierig. Also habe ich die nächsten Studenten angesprochen, die mir über den Weg gelaufen sind. Nach etwas Weiterem herumirren habe ich es dann endlich zur Location geschafft. Der Campus dort ist wirklich schön, ich könnte mir vorstellen, vielleicht in die USA zurück zu gehen und dort dann zu studieren. Vor der Halle hatte sich bis dahin nur eine klitzekleine Schlange gebildet, was mich natürlich gefreut hat, denn das hieß: erste Reihe garantiert!

Beim Warten habe ich dann Steven und Mallorie kennen gelernt. Mallorie studiert an der Liberty University, und Steven ist Student an einer anderen Uni. Wir haben uns gut verstanden und haben nach dem Einlass dann tatsächlich den Weg bis ganz vor die Bühne geschafft. Auch wenn das Konzert nicht ausverkauft war, war die Stimmung bereits gut angeheizt, als Ledger als Vorband aufgetreten ist. Ledger ist das Soloprojekt der Drummerin von Skillet. Alle waren schon recht aufgeregt, als es dann endlich los ging. Die Setlist war bombastisch! Ich habe während des Konzerts dann bemerkt, dass für ein normales Konzert mehr Kameras und Mikrofone aufgestellt waren als üblich.

Nach dem Konzert ist es mir dann gelungen, eine Setlist von der Bühne zu ergattern und ein T-Shirt vom Merchstand abzustauben. Ein paar Tage später lüftete sich dann auch das Geheimnis um die extra Kameras, als Mallorie mir über Snapchat einen Link auf Instagram schickte. Der Link ging direkt auf Skillet’s Seite: Ein Promovideo für das neue Album „Dominion“. Und einen Sekundenbruchteil kann man Steven, Mallorie und mich sehen. Ein paar Sekunden später dann noch eine Überraschung: für einen weiteren Sekundenbruchteil konnte ich mich selbst sehen, wie ich in die Kamera brülle! Ich hätte niemals gedacht, dass ich mal von einer Rockband in einem Teaser zu sehen bin, aber einmal ist immer ein erstes Mal!

The In Between Tour: In This Moment und Black Veil Brides in Richmond, Virginia – 16. November 2021

Auf meine erstes Black Veil Brides Konzert habe ich mich richtig gefreut. Vor allem, weil ich ja das VIP Ticket hatte. Von In This Moment, die an diesem Abend auch spielen würden, hatte ich vorher keinen einzigen Song angehört und hatte auch keine Ahnung, wer die sind. Aber egal, ich war ja eigentlich auch nur wegen Black Veil Brides da.

In Richmond bin ich zuerst zum Hotel gefahren, da es für mich am nächsten Tag weiter nach Washington D.C. ging. Kurz mein Gepäck abgeladen und mich frisch gemacht, bin ich dann auch schon wieder in mein Auto gehüpft und voller Vorfreude zur Location gefahren. Dort war ich dann gerade noch rechtzeitig da, stellte mich in die Schlange und bekam mein Bändchen für das VIP. In der Zwischenzeit hatte ich mich mal wieder mit zwei Fans angefreundet, sie stellte sich als Storm vor und seinen Namen weiß ich schon gar nicht mehr. Nach einer halben Ewigkeit warten ging es dann in den ersten Stock in ein Nebenzimmer. Dort durfte man dann sich kurz mit den Bandmembern austauschen, dann drehte man sich um, die Band ging einen Schritt nach vorne – klick, Foto, dann war der nächste dran.

Ich muss zugeben, ich hatte dann schon einen kleinen Fangirl Moment, als ich in der Schlange stand und die Musiker so betrachtete. Auf den Fotos sehen sie ja doch etwas anders aus als so im echten Leben. Die Möglichkeit, mit ihnen zu kommunizieren, sind sonst ja etwas begrenzt und ich hatte mir überhaupt nichts überlegt, was ich sie eigentlich fragen sollte.

Als ich dann an der Reihe war, habe ich dann einfach aus Spaß gesagt, ich bin den ganzen Weg aus Deutschland hergeflogen, nur um auf das Konzert zu gehen. Andy, der Frontman und Sänger, meinte dann nur, dass das ja voll Spannend ist und fügte sarkastisch hinzu, dass dann ja Richmond Virginia der Place to be ist, wenn man in die USA kommt. Nach ein bisschen geplänkel und motivierenden Worten, hieß es auch für mich umdrehen, klick, Foto. Auf dem Weg nach draußen wurde mir dann das signierte Poster überreicht, was dann Storm und ihr Kumpel schnell in ihr Auto verfrachteten, bevor wir wieder eingelassen wurden.

Das Konzert genossen wir dann in der zweiten Reihe, und ich muss echt sagen, dass ich von der Show beeindruckt, sowie auch etwas enttäuscht war. Die Setlist war nicht so wirklich meins, und der Sound war wirklich schlecht abgemischt, sodass man den Gesang eigentlich gar nicht hörte. Jedoch hatte ich am Ende des Konzerts Glück und konnte das Plektrum von Gitarrist Jinxx fangen, nachdem er nicht verstanden hatte, das ich eigentlich die Setlist haben wollte.

Nachdem Black Veil Brides gespielt hatte, wurde ein Vorhang zugezogen. Nach einer guten halben stunde dann die Überraschung. In This Moment hatten die Bühne in eine Art Friedhof mit Zelt verwandelt mit Bannern auf denen Symbole aus der Wicca Kultur zu sehen waren. Ich war begeistert und zugleich sehr verwirrt, da ich die Band ja nicht kannte. Als dann das erste Lied angespielt wurde, dann die nächste Überraschung: sie haben eine Frau als Sängerin! Anders als bei Black Veil Brides war hier auf der Bühne eine richtige Show los, einstudierte Choreographien, andere Outfits zu jedem Song und Background-Tänzerinnen.

Nach der Show bin ich mit Storm und ihrem Kumpel noch zur Tankstelle gefahren um mir einen Snack zu besorgen, bevor ich zurück ins Hotel fuhr. Sie hat mir dann noch ihren Snapchat gegeben und wir einigten uns darauf, uns die Bilder vom heutigen Abend zu schicken. Ihr Snapchat Name war jedoch ein völlig anderer, weshalb ich nach ein paar Tagen funkstille und ungelesenen Nachrichten angefangen habe, zu recherchieren. Ich habe dann herausgefunden, dass sie mir eher ihren „Arbeits“-Snapchat gegeben hatte und ihren Lebensunterhalt als Camgirl und Pinup-Model verdient. Ich habe während meiner Zeit auf jeden Fall interessante Leute kennen gelernt.

GalaxyCon Richmond, Virginia – 19. + 20. März 2022

Was bei uns die ComicCon ist, ist in Richmond die GalaxyCon. Die Chance, sich als sein Lieblingscharakter aus der Nerdszene zu verkleiden, Autogramme abzustauben und mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Ich habe mir das Wochenendticket gekauft und eine Fotogelegenheit mit Brent Spiner, der Schauspieler von Data in Star Trek – The Next Generation. Wie es sich für die Convention gehört, habe ich mich ebenfalls in Kostüm geschmissen: Für den Tag mit dem Foto eine Star Trek Uniform, und für den Sonntag Black Widow von den Marvel Avengers (hatte das Kostüm noch von Halloween).

Zur GalaxyCon wollte ich nicht alleine gehen, weshalb ich Kalea aus meinem Criminology Kurs gefragt hatte. Sie hat mir dann kurzfristig jedoch abgesagt, weshalb ich ihr das Ticket abgekauft habe und dann mit Andy (North Carolina Andy) zur GalaxyCon gedüst bin. Er ist leider nicht so der Typ, der voll verkleidet zwischen lauter Nerds den ganzen Tag rumstiefelt, aber mir zuliebe ist er dann doch mit.

Es wäre die Untertreibung des Jahres zu behaupten, ich wäre nur ein bisschen aufgeregt gewesen. Brent Spiner mal persönlich zu treffen und William Shatner zuzuhören, wer weiß wie lange das bei so alten Schauspielern (Shatner ist bereits 91 Jahre alt) überhaupt noch möglich ist. Aber nicht nur deswegen war ich aufgeregt. Auch mal andere Leute zu treffen, die auch gerne Star Trek schauen oder ihrer Kreativität in Cosplays freien Lauf lassen, darauf war ich gespannt.

Andy und ich sind am Freitag nach der Arbeit nach Richmond aufgebrochen und haben dann im Hotel nahe dem Flughafen übernachtet. Am Morgen habe ich mich dann in meine Sternenflottenuniform geschmissen und Andy hat mir ganz feierlich meinen Rang an den Kragen gepinnt. Meinem Star Trek Wissensstand zufolge dachte ich, ein Lieutenant ist ein gerechtfertigter Rang. Viele haben mich bei der Convention angesprochen und gefragt, ob ich denn jemanden bestimmten darstelle. Nächstes mal mache ich das vielleicht, wird schon irgend einen Lieutenant wird es in Star Trek dann schon geben. 😊

Nachdem wir viel zu früh am Convention Center waren, haben Andy und ich dann von der Galerie aus die Leuten beobachtet, die so zur Tür reinschneien. Und es war wirklich alles dabei. Star Wars Charakteren die von Obi Wan bis zu Boba Fett und Baby Yoda reichten, Furrys, Marvel und D.C. Charaktere und ganz, ganz, ganz viele Anime Cosplays. Natürlich hat sich nicht jeder verkleidet, viele hatten auch einfach nur ein T-Shirt und Jeans an. Aber der Großteil war definitiv in Kostüm unterwegs. Die Bilder von der GalaxyCon kann man übrigens hier auf der Website finden, falls jemand etwas mehr sehen will.

An Tag eins stand auf der To-Do Liste, zu William Shatners Vortrag zu gehen, K.I.T.T. aus „Knight Rider“ und den DeLorian aus „Zurück in die Zukunft“ ausfindig zu machen und dann vielleicht, wenn es nicht zu teuer ist, ein Autogramm von Brent Spiner zu holen. Erst einmal sind wir aber durch die Halle flaniert und haben uns einen Überblick verschafft. Nach einer guten Stunde haben wir dann den Autogrammstand von William Shatner und Brent Spiner gefunden. Um ehrlich zu sein, habe ich ja gewusst, dass beide schon ziemlich alt sind. Aber wenn man sie jetzt mit ihrem Aussehen aus den Serien vergleicht, kann man nur erahnen, dass es die gleichen Personen sind. Von Shatner wollte ich mir kein Autogramm holen, aufgrund des hohen Preises. Ein Selfie mit ihm hätte über 100$ gekostet, und das war es mir dann nicht wert, vor allem, weil ich die alte Enterprise auch nicht wirklich mag. Aber für Brent Spiner war es mir dann schon wert, weshalb ich erst mal aus der Ferne beobachtet habe, wie das da mit den Autogrammen und den Selfies so abläuft.

Ich muss zugeben, ein bisschen geflasht war ich dann schon und bis ich mich endlich auch angestellt habe, ist bestimmt dann nochmal eine halbe Stunde vergangen. Aber dann war es soweit, ich habe mir ein Foto vom Tisch ausgesucht und zack, auf einmal standen wir vor dem one and only Brent Spiner. Und auch hier muss ich zugeben, dass ich mir mal wieder nicht überlegt habe, über was ich mit ihm denn so sprechen soll (und auch ein bisschen nervös war), weshalb mir Andy etwas aus der Klemme geholfen hat und ihm stolz erzählt hat, dass ich als Juniorbotschafterin aus Deutschland hier in den USA bin. Brent fang das Thema auf und wir tauschten uns etwas aus. Er war wirklich nett und hat sich Zeit genommen, was ich wirklich super fand. Das Autogramm habe ich dann für meine Familie ausstellen lassen, und Mama, wenn du das liest: Das wird ins Wohnzimmer gehängt!!

Am selben Tag hatte ich dann auch noch die professionelle Photo-Opportunity mit Brent, von der ich aber sehr enttäuscht war. An seinem Stand hätte man für weniger Geld ein Bild mit ihm machen können ohne Plexiglas, bei dem er aussieht wie dein bester Kumpel. Hier hatte man 5 Sekunden um zu Posen neben einer Plexiglasscheibe und auch nur einen Versuch. Das Bild konnte man dann aber direkt mitnehmen. Ich habe dann bei einer Frau gesehen, dass Brent Spiner anscheinend auch ein Buch geschrieben hat. Ich meinte dann zu Andy, dass ich mir das Buch vorher hätte kaufen sollen und es dann signieren lassen sollte. Er lächelte und meinte nur „I already ordered it, it will be delivered on Wednesday.” 😊 Das Buch heißt Fanfiction und ich kann es nur empfehlen, es selbst zu lesen, da es wirklich sehr lustig ist, wenn man die Schauspieler aus Star Trek kennt.

Als nächstes stand der Vortrag von William Shatner auf der To-Do liste. Dabei konnten Fans Fragen stellen, die er dann wirklich sehr ausschweifend beantwortete. Hauptsächlich hatte er von seinem Trip ins Weltall mit Jeff Bezos Blue Origin Raumkapsel erzählt. Das aus erster Hand zu hören war wirklich spannend. Er hat ein ausgeprägtes Talent, seine Geschichten so zu erzählen, als wäre man live mit dabei. Es wurde auch etwas zu Star Trek erzählt und seinen Pferden (ja, William Shatner ist in der Szene der Saddlebred Horses auch sehr bekannt als Züchter von Showpferden). Ich war auf jeden Fall begeistert, auch wenn seien Art wie er rüber kommt etwas eingebildet ist.

Next Stop: K.I.T.T. aus Knight Rider. K.I.T.T. war etwas versteckt, aber nach ein bisschen suchen hatten wir den schwarzen Pontiac Firebird Trans Am (Baujahr 1982) lokalisiert und uns blickte ein Papp-David Hasslehoff entgegen. Reinsetzen durfte man sich nicht, aber reinschauen ins Cockpit und mit K.I.T.T. sprechen durfte man. Der Besitzer hat mir dann noch ein paar Fakten erzählt, zum Beispiel das K.I.T.T. eigentlich das erste Auto mit einer Rückfahrkamera war. Die beiden Herren, die das Auto ausstellten, waren sehr freundlich und gesprächig. Wir haben uns bestimmt eine gute Stunde mit ihnen unterhalten, dabei ging es nicht nur um Knight Rider, sondern alles Mögliche. Das lag vor allem an Andy, der mit jedem über alles ins Gespräch kommt. Um die Ecke von K.I.T.T. war dann auch der DeLorian ausgestellt, wobei ich zugeben muss, ich hatte mir den Wagen immer etwas größer vorgestellt. War aber auf jeden Fall cool, den auch mal gesehen zu haben.

Dann ging es zum Fototermin für alle, die sich an diesem Tag in Star Trek geworfen haben. Darauf hatte ich mich sehr gefreut, denn ich konnte endlich mal mit ein paar anderen Leuten in meinem Alter über die Serien sprechen. Es war interessant zu sehen, dass von Alt bis Jung eigentlich recht viele Leute da waren. Wir haben dann verschiedenen Bilder aufgenommen und auch nur ein Foto mit The Next Generation Charakteren. Mich hat das so gefreut, es hat sich fast ein bisschen so angefühlt, als wäre man tatsächlich in der Sternenflotte und wir sind bald auf den Weg unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen zu entdecken.

Nachdem wir mit den Fotos fertig waren, sind wir etwas weiter rumgelaufen um uns die Stände anzusehen. Plötzlich fiel mir ein Stand auf, über dem ein großes Banner mit dem Namen Carlos Ferro und Star Trek – The Next Generation zu sehen war. Nach etwas Warten am Stand (wir hatten ja alle Zeit der Welt) ist dann auch ein Mann erschienen, der auf den Namen Carlos Ferro hört. Carlos ist nicht nur Schauspieler, sondern spricht auch ein paar Figuren in verschiedenen Videospielen, zum Beispiel in Assassins Creed den Da Vinci. Er war von meinem Kostüm aus einem bestimmten Grund sehr begeistert, denn er hat in ST-TNG eine einzelne Rolle gehabt, in der er als erster ST-TNG Charakter stirbt und man dabei Blut sieht. Gates McFadden (sie spielt in derselben Serie die Ärztin Dr. Beverly Crusher) hatte ihn dafür persönlich angeschrieben. Er hat dann gemeint, dass mein Kostüm noch eher dem Original entspricht, das man am Set in den ersten Staffeln trug, danach hatte man die Kostüme nämlich als Zweiteiler getragen oder die Einteiler nur an die mit niedrigeren Rängen gegeben. Außerdem hat er mir verraten, dass statistisch gesehen in Star Trek häufiger die Charaktere in roten Uniformen sterben, anstatt in Gelben oder in Blauen. Wir haben dann zum Abschluss ein Bild zusammen gemacht, was er dann später auch gepostet hat. Und das sollte nicht die letzte Begegnung mit ihm sein.

Tag zwei war dann mein Black-Widow-Tag. Dafür hatte sich dann Andy auch in Schale geworfen und ist im Anzug neben mir hergedackelt. Wir haben unsere Kostümkombi dann so verkauft, dass er der Assistent von Black Widow ist. Und ihr könnt gar nicht ahnen, wie einfach uns andere Leute das abgekauft haben. Andy hat sich dann sogar in eins der Gruppenfotos mit dazugestellt. Denn, wie am Tag davor, gab es auch ein Marvel Cosplay Meetup. Hauptsächlich waren da Leute in Spiderman Kostüm.

Auch an diesem Tag sind wir unsere Runden durch die Halle gegangen, haben uns die verschiedenen Werke von Künstlern angesehen und auch das ein oder andere gekauft. Bis wir plötzlich wieder vor dem Stand von Carlos Ferro strandeten, der uns sogleich wiedererkannte und bei dem wir dann mit einem anderen Paar eine ganze Weile standen und uns intensiv über verschiedene Themen austauschten. Er fand das so toll, dass er nochmal ein Foto mit uns gemacht hat und auch dieses auf Instagram postete. Meine Bemühungen, vielleicht auch eine Rolle in Star Trek über ihn zu bekommen, waren jedoch leider vergebens. Er komplimentierte jedoch auch heute mein Outfit und fand besonders meine Wahl der Stiefel viel besser als das Original.

Das einzige, was noch auf dem Programmpunkt für Sonntag stand, war das Q+A von Brent Spiner. Die Stimmung bei seinem Vortrag war viel lockerer als bei William Shatner. Es war spannend, auch ihm aus seinem Leben zuzuhören und seinen Anekdoten vom Filmset zu lauschen. Er sollte wirklich eine Tour machen, wo er als Comedian auf der Bühne steht. Auch hier hat er dann kurz von seinem Buch gesprochen und verschiedene Fragen zu Data und Lor beantwortet. Ich hatte keine Frage parat, aber aufgrund der knappen Zeit wäre ich sowieso nicht an die Reihe gekommen eine zu stellen.

Und nachdem wir noch auf dem Weg raus zu unseren Freunden von K.I.T.T. auf Wiedersehen gesagt hatten, ging es dann auch schon zurück. Auf dem Rückweg haben wir dann bei McDonalds gehalten, und ich habe meine BigMac mit ohne Brötchen gegessen. Plötzlich kamen dann zwei Mädchen vom MCDonalds Team schüchtern zu unserem Tisch und fragten, ob sie mit mir im Kostüm denn ein Foto machen können, weil das so cool und realistisch aussieht. Ich muss zugeben, da habe ich mich dann schon etwas wie ein Promi gefühlt. Bei der GalaxyCon selbst wurde ich bestimmt fünf- oder sechsmal von Fremden gefragt, ob sie denn ein Foto von mir oder mit mir machen können. War ungewohnt, aber eine coole Erfahrung.

The Trinity of Terror Tour: Motionless in White, Black Veil Brides und Ice Nine Kills in Charlotte, North Carolina – 26. April 2022

Als ich die ersten Promotions gesehen habe für dieses Konzert, musste ich einfach zuschlagen. 3 top Bands aus der Metal-Welt konnte ich mir nicht entgehen lassen. Außerdem hatte ich MIW und INK noch nicht gesehen. Nach ein bisschen hin und her überlegen, habe ich mir dann auch dafür die VIP Experience gegönnt. Im Nachhinein betrachtet, war es das Geld ehrlich gesagt nicht wert.

Ich bin also nach Charlotte gedüst, und habe mich dann in Charlotte erst mal ein bisschen verfahren, dann aber die Location gefunden und mich in die Reihe zu Leuten dazu gestellt und mich ein bisschen angefreundet, hat die letzten zwei Male ja auch gut funktioniert. Und so haben wir vor Einlass unseren Turnbeutel mit den Sachen bekommen, die wir nicht noch zum Auto haben bringen können. Kurz nach Einlass ging dann de Experience los.

Die Bands kamen auf die Bühne, und wir haben mit ihnen Trivia gespielt. Das war soweit eigentlich ganz lustig, aber auch hier hat man stark gemerkt, wie genervt die einzelnen Mitglieder waren. Danach mussten wir uns in einer Reihe aufstellen und wir durften ein Grüppchen zu den Bands vor die Bühne gehen und ein bisschen mit eine der drei Bands quatschen. Keiner aus meiner Gruppe wollte mit Black Veil Brides sprechen, weshalb ich dann die Initiative ergriff und nach CCs (Drummer) Waschbären gefragt habe und dann mit Andy noch gesprochen habe, dass ich sie ja in Richmond schon gesehen habe. CC meinte, er vermisst seine Waschbären, aber er glaubt, ihnen geht es gut. Ansonsten war das wirklich komisch, die Konversation am Laufen zu halten. Zum Glück gab es dann den nächsten Befehl: umdrehen, und ein Foto machen. Da war ich ehrlich gesagt mega enttäuscht, weil das VIP so viel gekostet hat, und dann bekommt man nur ein Foto mit lauter anderen Leute drauf. Aber naja, zumindest der Spot in der dritten Reihe war somit gesichert und wir konnten alle eine weitere Stunde warten.

Zuerst spielten Motionless in White, dann Black Veil Brides und zuletzt Ice Nine Kills. Von MIW war ich begeistert, die Show war gut und man konnte tatsächlich was vom Gesang hören. Dann bei Black Veil Brides fehlte der Bassist, Lonny, da er sich den Fuß gebrochen hatte. Der Gesang war wie beim letzten Konzert fast garnicht zu hören und ansonsten wirkten alle Mitglieder bis auf Jinxx sehr müde. Zum Abschluss des Abends spielten Ice Nine Kills, das war dann schon so um halb 10 oder halb 11 nachts. Ich hatte nach mehr als 6 Stunden Konzert langsam keine Kraft mehr und die Luft in der Halle war auch langsam etwas aufgebraucht. Die Show von INK war jedoch faszinierend, sehr viele Kostümwechsel und Akteure auf der Bühne die die Geschichte zu den Songs nachspielten. Auch bei diesem Konzertmarathon habe ich gratis-Merch abstauben können: eine Setlist und ein Plektrum von Motionless in White, und ein Plektrum von der Vorband.

Eigentlich hatte ich geplant, nach dem Konzert noch etwas bei den Tourbussen rumzulungern, in der Hoffnung, noch ein Foto abzustauben, aber nach rund 8 Stunden war ich dann bereit, noch 3 Stunden zurück zu fahren und ins Bett zu gehen. Das beste Souvenir von diesem Konzert habe ich jedoch noch gar nicht erwähnt: zwei Tage nach dem Konzert hatte ich eine voll ausgereifte Corona-Infektion, mit der ich dann gut zwei Wochen komplett krank war (trotz Dreifachimpfung). Während meiner gesamten Krankphase hat mich das Ganze zusätzlich noch gestresst, da ja Krankheitstage in Amerika nicht bezahlt werden. Somit haben bei meinem nächsten Paycheck circa 600 Dollar gefehlt. Da merkt man erst mal, wie gut es uns zu Hause eigentlich geht und wie Dankbar wir unseren Gewerkschaften sein können, dass wir diese Regelung mit bezahlter Krankheit haben.

Weitere Konzerte stehen jetzt erst mal nicht an. Ich möchte jetzt meine restliche Zeit hier noch genießen und mit meiner neuen Gastfamilie verbringen. Was, neue Gastfamilie? Ja, richtig gelesen. Warum ich kurz vorher noch bei Angie ausgezogen bin und wie das ganze von statten ging, darüber schriebe ich im nächen Blogeintrag! 🙂

One response

  1. Hallo,
    netter Blog sehr interessant.
    Studieren in den USA ist leider extrem teuer. Die Studiengebühren sind für Amerikaner schon sehr hoch und als foreigner zahlt man nochmals mehr. So zumindest mein Infostand. Viele Amerikaner verschulden sich hoch fürs studieren oder bekommen Stipendien. Die Unis und die Campusanlagen sind in den USA sehr chic, ganz anders als in Deutschland.
    Wenn man in Deutschland studiert gibt es die Möglichkeit an einer Parteneruniversität in den USA ein Auslandsemester zu absolvieren. Dadurch zahlt man dann meist nur geringe Studiengebühren. Ein Studium in Deutschland kann man mit Nebenjobs, Bafög und etc. selbst finanzieren. In den USA ist dies nach meinem Wissen leider nicht möglich, man braucht viel Kapital um es sich leisten zu können.

    VG Markus, 20.PPP

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