#9 American Dream
Amerika, das Land der Träume. American Dream oder wie man es auch kennt vom Tellerwäscher zum Millionär. Naja ganz so habe ich mir mein Jahr nicht vorgestellt, aber ich wollte trotzdem meinen ganz persönlichen American Dream leben.
Aber was waren meine Gedanken ein Jahr in den USA zu verbringen und was ist mein persönlicher American Dream? Ich wollte mich selbst besser kennenlernen, sehen wer ich in der Zukunft sein möchte, einfach über mich hinauswachsen. Hatte ich Träume, die ich in Deutschland nicht verfolgt habe, weil ich mich nicht getraut habe? Ja. War es für mich einfacher meinen Träumen hier ein Stück näher zu kommen? Irgendwie schon.
Aber warum das Ganze? Wie eine Freundin von mir mal sagte: „Mit jeder Sprache, die ich spreche habe ich eine etwas andere Persönlichkeit entwickelt.“ Dabei muss ich ihr auf jeden Fall recht geben. Ich selbst habe das Gefühl eine etwas andere Person zu sein, wenn ich Englisch spreche. Kein komplett neuer Mensch, aber es fällt mir viel leichter extrovertiert zu sein, auf andere Menschen zu zugehen und über meine Träume zu sprechen. Zugegeben ich wollte neue Leute kennenlernen und rausgehen, aber dazu muss man erstmal die passenden Menschen finden. Vermutlich hatte ich zudem auch einfach Glück sehr schnell viele neue Leute kennenzulernen. Aber trotzdem habe ich versucht möglichst viel zu machen, auch wenn es heißt das ich dafür über meinen eigenen Schatten springen muss. Nie hätte ich vorher gedacht, alleine verschiedene Sportarten anzufangen oder nebenbei bei einem Hockeyverein zu arbeiten.
Höhen und Tiefen, das Gefühl von Einsamkeit und über sich hinauswachsen
Trotz der ganzen tollen Erlebnisse und Momente hat man manchmal das Gefühl einsam zu sein und fängt an, an der gesamten Situation zu zweifeln. War es die richtige Entscheidung meine Familie, Freunde und mein Studium zurückzulassen? Was wäre gewesen, wenn ich mich nicht für das Jahr entschieden hätte? Wo würde ich dann heute stehen? Definitiv wäre ich an einem ganz anderen Punkt in meinem Leben, hätte mein Studium vermutlich weitergemacht, obwohl es mir nicht gefällt. Viele wundervolle Menschen hätte ich nie kennengelernt, hätte nie mein zweites Zuhause in Iowa gefunden. Natürlich gibt es immer Höhen und Tiefen. Ich habe angefangen zu zweifeln oder mich einsam zufühlen, weil einfach niemand da war. Auch diese Momente gehören dazu, nur spricht man darüber meistens nicht. Man spricht über seine unglaublichen Erlebnisse. Geht es nur mir so, dass ich dadurch das Gefühl habe mich besser zu fühlen?
Mit Reflektion der letzten 8 Monate würde ich sagen, es hat sich gelohnt. Ich habe viel über mich selbst gelernt und erkannt, was ich mit meiner Zukunft machen möchte. Ohne das Auslandsjahr hätte ich viele Dinge nicht ausprobiert. Hätte aus schwierigen Situationen nichts lernen können und wäre nicht gewachsen. Es hat zwar manchmal etwas Mut gekostet zu sagen, ich mache das jetzt auch wenn ich es alleine machen muss. Aber ich wollte schöne und besondere Momente sammeln. Wie mein Lebensmotto schon sagt: man wird niemals bereit sein, sondern müssen es einfach machen und daran glaube ich fest.
„If we wait until we’re ready, we’ll be waiting for the rest of our lives.“ – Lemony Snicket
Wie man bisher vielleicht auf meinem Blog schon erkennen konnte, ist das Reisen ebenfalls ein unglaublich wichtiger Bestandteil für mich. Das habe ich ebenfalls für mich erkannt, ich möchte nicht nur möglichst viel von den USA sehen, sondern möglichst viel von der ganzen Welt. Fernweh – Ich würde behaupten dieses Wort beschreibt mein Empfinden am besten. Die Sehnsucht nach der Ferne und sich die Welt zu erschließen. Alleine weg von daheim zu sein, hat mir nochmal mehr gezeigt das ich stark genug bin um mir diesen Wunsch zu erfüllen. Verschiedene Orte und Kulturen und neue Menschen kennenzulernen. Frei zu sein und nicht ein 0815 Leben führen zu müssen, nur weil es die Gesellschaft besser findet.
Um über sich selbst hinauswachsen zu können, muss man auch mal neues ausprobieren. So habe ich zusammen mit einem Freund, Alex, einen Podcast aufgenommen. Er hat seinen eigenen Podcast „One Word Stories“ bei dem jede Episode von einem Wort inspiriert ist. Auf diesem Wort baut sich das Gespräch auf und ist quasi zentraler Mittelpunkt der Konversation. In der neusten Folge ist das Wort „Deutschland“ (oder Germany ist ja schließlich auf Englisch). Wir haben über meine Sichtweise zu Iowa gesprochen, als jemand der in einem völlig anderen Land auf der anderen Seite der Erde groß geworden ist. Wie ich es mir nicht ausgesucht habe, durch das PPP in Iowa zu landen, mich aber trotzdem in den Staat verliebt habe. Den Podcast kann man sich überall anhören, wo es Podcasts gibt.
Für alle diejenigen, die Spotify haben. Hier mal der Link:
https://open.spotify.com/episode/23QegMily8aZ9YVCowlu1z?si=y4TLQKkBQhOTExmLbabXRg
Dies war mal ein etwas anderer Beitrag, aber ich wollte meine Gedanken mal freilassen. Es gibt natürlich nicht nur schöne Augenblicke und man hat auch oft zu kämpfen, wenn man sein gewohntes Umfeld verlässt. Aber ich bin dankbar für jede einzelne Erfahrung, die ich hier bisher machen durfte. Für die kommende Zeit ist einiges geplant und es stehen auch schon einige Orte fest, welche ich mir ansehen werde. Dazu aber mehr in einem anderen Beitrag.
Es bleibt spannend, was in den nächsten drei Monaten noch alles passiert. Welche Orte ich noch sehen werden und welche Menschen ich treffen werde. Eins weiß ich sicher, ich bin bereit. Bereit die Zeit so gut es geht zu nutzen, zu genießen und weiterhin neue Sachen auszuprobieren.
Bis dahin!