Das war ein ordentlicher Trip: über 1514 Meilen (2436 km) hin und zurück.
Zum Vergleich: von Neubeuern nach Moskau sind’s nur 2385 km.
Die erste Etappe war am Donnerstag von Somers nach Hermiston. Dort lebt Mikes Sohn Tim, bei dem wir dann auch übernachtet haben. Die Fahrt war nichts besonderes, erst ging es durch die Berge und dann den relativ trockenen östlichen Teil Washingtons. Highlight des Tages waren Burger und Bier am Abend.
Am Freitag sind wir dann nach Portland, um ein paar Möbel (Trucks sind einfach praktisch) bei Zoe (Karens Tochter) abzuliefern und in ihrer Wohnung auch sonst noch ein paar Kleinigkeiten zu erledigen.
Portland hat sehr viele Bäume mitten in der Stadt (schön) und leider sehr viele Obdachlose (nicht schön).
Bei Duane, einem Freund von Karen und Mike haben wir dann übernachtet und jetzt beginnt der spannende Teil des Roadtrips.
Am nächsten morgen brachen Mike, Duane und ich früh nach Seattle auf, wo wir dann auch Tim wieder getroffen haben. Eigentliches Ziel der ganzen Fahrt waren nämlich der Besuch zweier Football-Spiele und das erste stand auch schon am Nachmittag an: Washington vs. Arkansas State
Zum besseren Verständnis hier ein kleiner Exkurs.
Mindestens genauso populär wie Profisport ist in den USA Collegesport, insbesondere natürlich Football. Hier spielen aber eben nicht großverdienende Berufssportler gegeneinander, sondern die Studenten zweier Universitäten. Die Spiele werden landesweit im Fernsehen übertragen und die Universitäten besitzen eigene Stadien, teils sogar mit Kapazitäten jenseits von 100.000. Anstelle der Spieler verdienen sich also vor allem die Unis eine goldene Nase.
Da Mike an der University of Washington studiert hat, war es natürlich ein besonders schönes Erlebnis ein Spiel der Washington Huskies zu sehen.
Leider war das Spiel nicht besonders spannend (die Huskies haben 52-3 gewonnen, waren dabei nichtmal besonders gut, sondern Arkansas State einfach unglaublich schlecht) und gepisst hat es auch recht stark. Nichtsdestotrotz war das ein unvergleichliches Erlebnis und der Besuch eines Spiels sei wirklich jedem USA-Urlauber empfohlen, auch wenn man sich nicht für den Sport interessiert, denn alleine das Drumherum mit Marching Band etc. ist es wert.
Am Abend hab ich mich dann mit meinem Ex-Kollegen Johannes getroffen, der neben mir der einzige Brauer im Programm und in Seattle bzw. Shoreline platziert ist. Wir haben natürlich kräftig von lokalen Bieren schnabuliert und hatten auch an diesem Abend die ein oder andere lustige Bartresenbegegnung.
Vor dem nächsten Spiel bekam ich noch eine andere Sehenswürdigkeit der Stadt zu sehen, den Pike Place Market. So viel gibt’s da nicht zu erzählen, aber auf jeden Fall sehr bunt und schön. Allgemein hat mir Seattle sehr gut gefallen, ich werde sicherlich nochmal einen Trip hierher machen.
Anschließend haben wir uns das zweite Spiel angesehen, diesmal Profifootball: Seattle Seahawks vs. Tennessee Titans. Und wir durften ein wirklich hochspannendes Aufeinandertreffen mit Overtime genießen, noch dazu in einem tollen Stadion mit Wahnsinnsstimmung.
Am Ende war ich der einzige Glückliche mit dem Ergebnis, denn Seattle hat verloren und ich bin seit Jahren Arizona-Fan, Seattles Rivale.
Ein Wochenende der Extraklasse.