
#5 The Pacific Northwest
Auf diesen Eintrag freue ich mich besonders, da er eines der besten Wochenenden beschreibt, das ich in meinem Leben bisher so erleben durfte!
Zu meinem Glück bin ich, wie schon einmal erwähnt, nicht der Einzige, der hier in Portland platziert wurde. Eine der anderen Personen in der Nähe ist Sophia. Sie lebt mit einer Gastfamilie in Vancouver. Nicht das Vancouver in Kanada, an das jetzt die Meisten denken werden, sondern ein kleineres Vancouver nördlich von Portland im Bundesstaat Washington. Und weil sich Sophias Hostmum Katie anscheinend über jede Möglichkeit freut uns andere Austauschstudenten kennenzulernen hat sie mich und Kris (der dann leider doch nicht dabei war) auf einen Wochenendtrip eingeladen. Die Familie besitzt in 3. Generation ein kleines Haus am Strand, etwa 1,5h Stunden von Portland entfernt.
Das war schon mal die erste Nachricht bei der ich mich gefreut hab wie ein kleines Kind. Ich war zwar schon mal an einem Meer, aber so eine Ostsee und ein Mittelmeer sind dann doch etwas anderes als der pazifische OZEAN. Die nächste Nachricht kam dann am Freitagmorgen bevor ich abgeholt werden sollte von Sophia per Whatsapp: „Hast du Lust auf Whale Watching bevor wir zum Strand fahren?“ Whale Watching? WALE!? Spätestens jetzt ist mein inneres Kind nur noch hin und her gesprungen.
Los ging es um 9:30 Uhr am Freitag als ich mit dem „Space Ship“ abgeholt wurde. Kris und ich haben das Auto von Sophias Hostfamilie Space Ship getauft als wir das erste Mal ein paar Tage zuvor damit gefahren sind. Der Kia SUV ist Baujahr 2020 und wenn man drin sitzt weiß man warum wir es so genannt haben. Es fühlt sich an als würde man gleich Richtung Mars abheben. Eine Ausstattung die ich bisher in noch keinem Auto gesehen habe: bestes Beispiel ist die Klimaanlage IM Sitz, auf den hinteren Sitzen wohl gemerkt.
Das erste Mal am Pazifik
Aber genug vom Auto. Abgeholt wurde ich von Katie, Megan, Andrei (alle Teil von Sophias Hostfamily) ach und natürlich Sophia. Dann ging es das erste Mal so richtig raus aus der Stadt ins ländliche Amerika für mich. Viele Felder und große Straßen. Nach einer Weile sind wir dann in Depoe Bay angekommen, dem Ort an dem das Whale Watching stattfinden sollte. Uuuund….Abgesagt. Der Kapitän wollte bei dem starken Wind nicht rausfahren. Der am nächsten Stand hingegen war anscheinend selbstbewusster und hatte damit kein Problem. Dafür mussten wir dann aber länger warten, was bei diesem Ausblick nicht wirklich schwer war:
Es hat einfach alles gepasst: Das Wetter, der Salzwassergeruch, die Möwen und die Wellen, die gegen die Felsen schlugen. Nachdem ich feststellen musste, dass ein amerikanischer Löffel Eis ein Volumen von 3 deutschen Löffeln Eis hat, haben wir auch noch ein paar Robben beobachten können, die im Hafen schwammen. Robben sind unglaublich süß.
Als es dann losging hatte ich schon sehr hohe Erwartungen, da der Kapitän meinte direkt vor der Hafenausfahrt hätte er bei einer Rundfahrt 30 Minuten zuvor einen Wal gesehen. So viel Glück hatten wir leider nicht…
Nach 1 Stunde Umherfahren in der Bucht hatten wir immer noch nicht mehr gesehen als ein paar Seehunde, die auf einer Boje schlufen. Enttäuschend. Versteht mich nicht falsch: Natürlich hätte ich mich gefreut wenn wir ein paar mehr Wale gesehen hätten, aber die Bootsfahrt mit dem rauen Seegang war auch cool.
Doch dann! Kurz vor Schluss als wir eigentlich schon wieder in den Hafen zurück fahren mussten sahen wir einen Wal. Ein kalifornischer Grauwal. Für etwa 1,2 Sekunden konnte man die Schwanzflosse aus dem Wasser ragen sehen. War trotzdem worth it!
Die kleinste natürliche Bucht
Inzwischen war es später Nachmittag und wir fuhren weiter nach Netarts, dem Ort in dem sich das Strandhaus befindet. Und was soll ich sagen: Sophia und ich waren einfach sprachlos. Ein kleines, altes Haus etwa 2 Minuten zu Fuß vom Meer entfernt. Das Haus ist an einen Hang gebaut, also war die Aussicht einfach mega. Das hat sich alles so surreal angefühlt, wie im Film. Ich hätte 2 Stunden dort stehen und nur auf das Meer rausschauen können ohne das mir langweilig geworden wäre.

Ein wunderschöner Sonnenuntergang am vorherigen Tag, steigerte die Vorfreude auf Samstag und weitere unglaubliche Ausblicke. In Oceanside sind wir zum Strand gegangen. Dort bin ich dann nachdem wir die „Three Arch Rocks“, ein paar wirklich coole Felsformationen, angeschaut haben, in den Pazifik gesprungen. Das Wasser war mir dann aber mit 13°C doch ein wenig zu kalt, deswegen sind wir ziemlich bald weiter zum „Cape Meares Lighthouse“ einem kleinen Leuchtturm an der Spitze eines Kliffs.
Nach vielen Strandspaziergängen, wunderschönen Naturtrips und gutem Essen ging es dann nach zwei Tagen am Sonntag wieder zurück nach Portland. In Portland haben wir noch die Mutter von Sophias Hostmum besucht. Sie lebt in einem 200 Jahre altem viktorianischen Haus über das ich hier jetzt auch nochmal eine komplette Seite lang schwärmen könnte. Alles in allem war das Wochenende unvergesslich und voll mit Momente in denen ich wahnsinnig glücklich bin die Möglichkeit zu haben hier leben zu dürfen.
Schwertkampf am Strand? Klar! Warum auch nicht? PPP represent